Zum Pelikan

Woher kommen wir?

Die Freimaurer beziehen sich auf die ideellen Bräuche der mittelalterlichen Dombauhütten und des Kreuzritterordens und nutzen das Wissen, das etwa aus den Mysterienbünden der ägyptischen Antike überliefert worden ist. Gleichzeitig ist die Lehre der Freimaurerei aktuell und modern, heute, wie vor rund 300 Jahren, als die Freimaurerei, zunächst in England, später weltweit, in organisierter Form begann.

1771

Am 16. März 1771 stiftet Johann Sigismund Kossela de Solna, Obrist Lieutenant der Königlichen Dänischen Cavallerie mit Unterstützung von Brüdern der Johannisloge "Zu den drey Rosen" und "Zur goldenen Kugel" die ehrwürdige Johannisloge "Zum Pelikan“, Symbol christlicher Nächstenliebe, im damals Dänischen Altona. Sie war die erste Loge Holsteins und damit älter als die Provinzialloge von Niedersachsen.
 

In den ersten Jahren war es dem "Pelikan" gelungen, eine Anzahl Dänischer Beamter als Brüder aufzunehmen.

1776
Diese erhielten jedoch 1776 den hoheitlichen Befehl den "Pelikan" zu verlassen. Sechs Brüder, die diesem Befehl folgten, gründeten zwei Tage später in den Räumen des "Pelikans" mit dessen Inventar die Loge "Juliane zu den 3 Löwen" nach dem System der "strikten Observanz". Deren Logenmeister, Königlich Dänischer Geheimrat und Oberpräsident von Altona, ließ die Arbeiten des "Pelikan" auf Altonaer Gebiet verbieten, dessen Logenzimmer schließen und das Inventar zu Gunsten der Julianenloge beschlagnahmen.

Der Zusammenbruch der Loge schien sicher. Nur die Beharrlichkeit einiger überzeugter Brüder und die Mithilfe der beiden Hamburger Schwesterlogen ermöglichten das Überleben. Erst zweieinhalb Jahre später wurde nach einer Beschwerde der Provinzialloge von Niedersachsen beim König von Dänemark das Mobiliar des "Pelikans" zurückgegeben. Dennoch lastete der behördliche Druck auf den Logenarbeiten und Aufnahmen konnten kaum verzeichnet werden.

1801

Nachdem die Verbote und Schwierigkeiten für den "Pelikan" immer weiter wuchsen, wurde der Sitz der Loge auf den Hamburger Berg, den Raum zwischen den Stadttoren, verlegt.

1801 wurde dort das neue Logenhaus eingeweiht, die Zahl der Mitglieder stieg und die Loge konnte wieder regelmäßig arbeiten.

1810

Durch die französische Besetzung Hamburgs 1810 wurde der weitere Aufstieg der Loge jäh unterbrochen. Die Logen sollten sich dem "Grand Orient de France" anschließen. Damit nicht genug wurden im Winter 1813/14 aus militärischen Gründen sämtliche Häuser auf dem Hamburger Berg und damit auch das Logenhaus niedergebrannt. Der "Pelikan" war heimatlos und fand brüderliche Aufnahme bei den Hamburger Logen, die ebenfalls geschwächt aus der Franzosenzeit hervorgingen. Gegenseitige Unterstützung war schon damals das Gebot der Zeit.

1909

Im Sommer 1816 beschlossen die Brüder in Hamburg zu bleiben. Hier wuchs der "Pelikan" ruhig und stetig weiter. Die wachsenden Mitgliederzahlen zwangen die Brüder ständig neue Räume zu suchen. Die Suche endete 1904 nach fast 100 Jahren mit Gründung der Logenhausbauvereinigung in dessen Vorstand auch "Pelikanbrüder" vertreten waren.

Mit der Lichteinbringung am 18. Oktober 1909 hat die Johannisloge "Zum Pelikan" im Logenhaus an der Moorweidenstraße ihre Heimat gefunden.

1935
Auf dem Höchststand zählte der "Pelikan" mehr als 400 Brüder, bevor er sich 1935 "freiwillig" auflöste.

Während der Zeit des so genannten Nationalsozialismus traf man sich mit äußerster Vorsicht in kleineren Kreisen von 6 bis 11 Brüdern, so daß der freimaurerische Geist erhalten blieb und 1946 immerhin 62 Brüder ihren erste Logenmeister nach der Verbotszeit wählten, der am 23. April 1948 eingesetzt wurde.

Haben früher äußere politische Umstände immer wieder die Existenz des "Pelikan" bedroht, so ist die neuere Vergangenheit geprägt vom wechselhaften auf und ab.

2021
Die Loge Zum Pelikan feiert ihr 250 jähriges Jubiläum.